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Vom Stressmodus zur Entspannung



….wie Sympathikus, Parasympathikus und der Vagusnerv dein Wohlbefinden steuern


Kennst du das Gefühl, ständig „an“ zu sein? Dein Kopf läuft auf Hochtouren, die To-Do-Liste reißt nicht ab, und selbst im Urlaub fällt es dir schwer, wirklich runterzukommen. Willkommen im Alltag des überaktiven Sympathikus – dem Teil deines Nervensystems, der dich auf Trab hält. Aber keine Sorge, wir haben auch einen mächtigen Verbündeten: den Parasympathikus. Und genau zwischen diesen beiden Welten steht ein echter Superstar – der Vagusnerv. Lass uns eintauchen und verstehen, wie dein Körper tickt und wie du ihn in Balance bringen kannst.


Das unsichtbare Steuerungssystem: Sympathikus und Parasympathikus

Unser autonomes Nervensystem ist wie ein unsichtbarer Schalter, der uns durch den Alltag navigiert. Es arbeitet im Hintergrund, ohne dass wir bewusst etwas tun müssen. Doch dieser Schalter hat zwei Hauptmodi:


Sympathikus – der Stressmodus:

Wenn du Gas gibst, Stress empfindest oder vor Herausforderungen stehst, ist der Sympathikus am Werk. Er aktiviert deinen Körper für „Kampf oder Flucht“: Dein Herz schlägt schneller, die Atmung wird flacher, die Muskeln spannen sich an. Früher half uns das, einem Säbelzahntiger zu entkommen. Heute schaltet sich der Sympathikus ein, wenn du im Stau stehst oder die Deadline näher rückt – oft ohne echte Gefahr.


Parasympathikus – der Entspannungsmodus:

Der Parasympathikus ist das Gegenstück: Dein „Ruhepol“. Er wird aktiv, wenn du dich entspannst, tief atmest oder schläfst. Herzschlag und Atmung verlangsamen sich, die Verdauung läuft besser, und dein Körper kann sich regenerieren. Man nennt ihn auch den „Rest-and-Digest“-Modus.


Warum wir im Stress feststecken

In unserer modernen Welt gibt es oft keinen echten „Stopp“. Wir springen von Aufgabe zu Aufgabe, und sogar Freizeit ist oft durchgetaktet. Das Problem? Dein Sympathikus weiß nicht, wann er abschalten soll. Stress, Leistungsdruck und permanente Ablenkungen (hallo Smartphone!) halten ihn auf Hochtouren. Dadurch bleibt dein Nervensystem dauerhaft im Stressmodus – ein Zustand, der auf Dauer erschöpft, den Körper auslaugt und dich unbewusst auf Autopilot schaltet.


Der Vagusnerv: Der Schlüssel zur Entspannung

Hier kommt der Vagusnerv ins Spiel. Stell ihn dir wie eine Brücke zwischen deinem Gehirn und deinem Körper vor. Er ist der Hauptnerv des Parasympathikus und entscheidet maßgeblich, ob du Stress abbauen und zur Ruhe finden kannst. Ist der Vagusnerv aktiv, entspannen sich Herz und Atmung, deine Verdauung funktioniert besser, und sogar deine Gedanken werden klarer.


Das Beste daran: Du kannst den Vagusnerv aktivieren – mit einfachen Übungen!


Trauma und unbewusster Stress: Wenn der Motor hängen bleibt

Manchmal bleibt unser Körper im Dauerstress, selbst wenn die eigentliche Gefahr längst vorbei ist. Traumatische Erlebnisse – ob groß (ein Unfall) oder klein (ständig unter Druck stehen) – hinterlassen Spuren in unserem Nervensystem. Der Sympathikus bleibt dann „on“, wie ein Motor, der sich nicht mehr abschalten lässt. Das passiert oft unbewusst. Du fühlst dich vielleicht müde, gereizt oder rastlos, ohne zu wissen, warum. Dein Körper hat vergessen, wie Entspannung geht.


So bringst du dein Nervensystem ins Gleichgewicht

Die gute Nachricht: Du kannst dein Nervensystem trainieren, wie einen Muskel. Mit gezielten Übungen stärkst du den Parasympathikus, beruhigst den Sympathikus und aktivierst den Vagusnerv. Hier sind einige einfache Methoden, die du direkt ausprobieren kannst:


1. Tiefes Atmen:

Atme langsam und tief in den Bauch. Zum Beispiel: 4 Sekunden einatmen, 6 Sekunden ausatmen. Das beruhigt das Nervensystem und aktiviert den Vagusnerv.


2. Bewegung mit Achtsamkeit:

Yoga ist perfekt, um den Körper in Balance zu bringen. Fließende Bewegungen wie der Sonnengruß (Surya Namaskar) oder sanfte Dehnungen helfen, Stress abzubauen. Auch Tanzen, Spazierengehen oder leichtes Schwingen wirken beruhigend.


3. Summen oder Singen:

Wusstest du, dass der Vagusnerv mit deinem Kehlkopf verbunden ist? Summen, Singen oder sogar sanftes Brummen vibrieren in diesem Bereich und aktivieren den Vagusnerv.


4. Meditation oder Achtsamkeit:

Setze dich hin, schließe die Augen und konzentriere dich für ein paar Minuten nur auf deinen Atem. Das hilft, den Gedankenkarussell zu stoppen und deinen Parasympathikus einzuschalten.


5. Sanfte Berührungen:

Massagen, ein warmes Bad oder Selbstmassage an Nacken und Schultern können ebenfalls den Vagusnerv anregen und Entspannung fördern.


Zurück in die Balance


Dein Nervensystem ist ein Wunderwerk der Natur. Doch wie jedes System braucht es Pflege, um im Gleichgewicht zu bleiben. Indem du bewusste Pausen einlegst, Atemübungen machst oder Yoga in deinen Alltag integrierst, kannst du dem Dauerstress entkommen und wieder mehr Ruhe und Klarheit finden.


Denk daran: Du musst nicht perfekt sein. Kleine Schritte reichen, um dein Nervensystem zu entspannen und dem Vagusnerv ein freundliches „Hallo“ zu sagen. Fang heute an, auf deinen Körper zu hören – er wird es dir danken.


Namasté eure Nelia

 
 
 

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